Hufschutz und Hufpflege

Dieser hochinteressante Artikel stammt aus der Zeitschrift

"Pferdemarkt - Fachblatt für alle Pferdefreunde"

Zur Geschichte des Hufschutzes

Im Altertum wurden die Hufe nicht durch Eisen, sondern durch Schuhe aus Hanf und Bast geschützt. Bei Xenophon wurden Eisen nicht erwähnt und auch Ausgrabungen deuten nicht darauf hin, dass im Altertum Eisen benutzt wurden. Vielmehr wurde in alten Aufzeichnungen immer wieder auf die Bedeutung der guten und harten Hufe hingewiesen, die der Abnutzung widerstehen und für langes Reisen geeignet sind. Erst zur Zeit der Römer in Germanien kamen zunächst Sohlen aus geflochtenen Naturfasern, später Lederschuhe und schliesslich eiserne Sandalen (Hipposandalen) als Hufschutz auf. Die Kelten waren vermutlich die ersten, die Hufeisen an den Pferdehuf nagelten. Wann und wo der Hufbeschlag aber tatsächlich das erste Mal Verwendung fand, ist nicht einwandfrei nachgewiesen. Im neunten Jahrhundert verbreitete er sich recht schnell über Europa, fand jedoch nur bei besonderen Beanspruchungen Verwendung. In der Regel gingen die Pferde barfuss.

Hufpflege und Hufschutz damals und heute

Vor fast einhundert Jahren galt die Bewegung im Freien als wichtiges und ausreichendes Mittel der Barhufpflege. Auch damals wusste man schon, dass sich die Stallhaltung ungünstig auf die Entwicklung der Hufe auswirkt und das nicht nur aufgrund des Missverhältnisses zwischen Wachstum und Abnutzung. Denn je natürlicher die Voraussetzungen sind, desto besser sind die Hufe. Unterschiedliche Bodenverhältnisse, ausreichend Feuchtigkeit und vor allem viel Bewegung sind das A und O für die Hufe und nicht zuletzt auch für eine gesunde Psyche der Pferde. Der Hufmechanismus bleibt erhalten, das Hufhorn wird fest und widerstandsfähig. Stehen in Mist und Jauche, auf zu weichem oder zu hartem Boden und zu wenig Bewegung führen zu den schlechten Hufen, die heute leider bei vielen Pferden zu finden sind. Auch war damals schon bekannt, dass Hufbeschlag den Hufmechanismus zerstört und die Blutströmung im Huf beeinträchtigt. So lange wie möglich solle man daher den Beschlag hinauszögern, wurde geraten. Heute werden Pferde beschlagen, die genauso gut oder sogar besser barfuss laufen könnten, die nur in der Reithalle oder Bahn bewegt werden und ansonsten in der Box stehen, deren Hufe mithin kaum abgenutzt werden. Glücklicherweise machen sich immer mehr Pferdehalter Gedanken, ob denn der Beschlag nun wirklich sein muss und verantwortungsbewusste Hufschmiede raten zugunsten des Pferdes auch schon mal von einem Beschlag ab, selbst wenn ihnen dadurch ein guter Verdienst flöten geht.

Oben links: Spanisches Hufeisen mit Klinkstollen (um 1100 n. Chr.)
Oben rechts: Altdeutsches Hufeisen (aus dem 13. Jahrhundert)
Unten links: Keltisches Wellenrandhufeisen (500 bis 600 n. Chr.)
Unten rechts: Orientalisches Hufeisen (622 n. Chr.)

Huforthopädie

Ziel der Huforthopädie ist es, den Huf nicht durch Zurechtschneiden und Kürzen, sondern durch gezielte Behandlung/Bearbeitung dazu zu bringen, seine physiologische Form zu halten, beziehungsweise sich in die optimale Form zurückzuentwickeln und dabei auch den Bewegungsapparat physiologisch zu optimieren. Dabei werden die physikalischen Kräfte, die täglich auf den Huf einwirken, berücksichtigt und genutzt. Das heisst beispielsweise, kein Kürzen der wenig Hornabrieb ausgesetzten Teile des Hufs, sondern Forcieren des Abriebs an diesen Stellen. Negative Wirkungen des Bodengegendrucks sollen minimiert, positive aktiviert werden. Auf eine abrupte Stellungsmanipulation duch Ausschneiden oder Korrekturbeschläge wird verzichtet. Jochen Biernat gilt als Begründer dieser "Behandlungsweise der Pferdehufe die mit Hilfe der Naturprozesse den Huf im Gleichgewicht hält oder Ungleichgewichte aufhebt".

Hufpfleger/Huftechniker

Hufpfleger arbeiten mit den Methoden der Barhufpflege und setzen Hufschuhe ein. Dabei lösen sie unter Einsatz von Raspel, Messer und Hufschneidezange die verschiedensten Hufprobleme. In theoretischen und praktischen Kursen werden sie auf die Abschlussprüfung vorbereitet. In den theoretischen Kursen erhalten sie allgemeine Kenntnisse rund um Pferd, Hufaufbau und- funktionen, lernen die Beurteilung von Taktstörungen und deren Auswirkungen auf den Huf, Huferkrankungen- und Huffehlstellungen kennen, werden in erster Hilfe geschult und nicht zuletzt im Wissen über den Einfluss von Haltung und Fütterung auf die Hufgesundheit. Neben Röntgenbildern lernen die angehenden Hufpfleger in der BESW-Hufakademie auch die Interpretation von Kernspin, Ultraschall, Thermografie und Szintigrafie. Das erleichtert vor allem die Kommunikation mit Tierärzten, die im Zweifelsfall hinzugezogen werden. Allgemeine Berufskunde und die unterschiedlichen Hufschutzarten stehen weiterhin im Mittelpunkt der Theorie. Die praktischen Hufpflegekurse beinhalten die Beurteilung des Pferdes im Stand, Schritt und Trab, die Durchführung von gegebenenfalls nötigen Korrekturmassnahem und den Einsatz von Hufschuhen. Auch die Hufpfleger-Ausbildung verlangt zur Prüfungszulassung ein Mitfahrpraktikum bei geprüften Hufpflegern oder Hufschmieden. Huftechniker sind quasi weitergebildete Hufpfleger, die über die Hufpflegetätigkeit hinaus Hufschutzmassnahmen ausserhalb des klassischen Eisenbeschlags praktizieren. Das beinhaltet das Anpassen und Aufbringen alternativen Hufschutzes, wie Kunststoff-, Aluminium oder Kombinationsbeschlägen, Klebeschuhen und Kunsthorn, inklusive der unterschiedlichen Befestigungsarten und des Einsatzes von Keilen, Einlagen, Stegen und Stollen.

Hufschuhe

Hufschuhe sind ein anschnallbarer Hufschutz, den das Pferd nur während der Nutzung (oder gegebenenfalls als Therapieschuh bei Huferkrankungen) trägt. Je nach Hersteller und Hufform des Pferdes sind sie mehr oder weniger für den sportlichen Einsatz geeignet. Vor allem in der Freizeit-, Wander- oder Distanzreitszene finden sie immer mehr Liebhaber. Und auch an den Füssen von Fahrpferden sind sie immer häufiger zu sehen.

SWISS HORSE BOOTS
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